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Erbschaftsteuer: Wieviel Erbende zahlen müssen

Eine verwandte Person stirbt und hinterlässt dir ein Erbe. Doch was genau passiert, wenn du erbst? Musst du dein Erbe versteuern? Wie viel Steuern zahlt man bei einer Erbschaft? Wir klären die wichtigsten Fragen zum Thema Erbschaftsteuer.
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Die Erbschaftsteuer ist eine wichtige Regelung in Deutschland, die bei einer Übertragung von Vermögen auf eine andere Person greift. Es gibt Freibeträge, die aufgrund des Verwandtschaftsgrads eingestuft werden, und die Höhe der Erbschaftsteuer hängt von der Steuerklasse ab, in die die erbende Person fällt. Wenn das Erbe den Freibetrag überschreitet, muss es nach dem geltenden Steuersatz versteuert werden. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Fragen zur Erbschaftsteuer beantworten, wie z.B. die Höhe der Steuern bei einer Erbschaft, wer die Erbschaftsteuer zahlt und wie die Erbschaftsteuer berechnet wird.

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Wie viel darf man steuerfrei erben bzw. vererben?

Sobald das Finanzamt von deiner Erbschaft erfahren hat, überprüft es, ob du eine Erbschaftsteuererklärung abgeben musst. Im Regelfall ist dies nicht notwendig, da es innerhalb der Erbschafts- und Schenkungssteuer hohe FreibeträgeDer Freibetrag ist im Steuerrecht ein Geldbetrag, der nicht versteuert wird. Erst bei Überschreitung der Freibetragsgrenze wird der den Freibetrag überschreitende Teil der Einnahmen versteuert.
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gibt, die beim Erbe von nahen Verwandten wirken. Diese werden aufgrund des Verwandtschaftsgrads eingestuft:

Grad der Verwandtschaft Freibetrag
Ehe- & eingetragene Lebenspartner*innen 500.000 Euro
Kinder-, Stief-, Adoptivkinder 400.000 Euro
Enkelkinder 200.000 Euro
Eltern & Großeltern 100.000 Euro
Geschwister, Stiefeltern, Schwiegerkinder 20.000 Euro
Nicht verwandt 20.000 Euro

Bei der Erbschaftsteuer werden nahe Verwandte und eheliche Lebenspartner*innen in die sogenannte Steuerklasse I kategorisiert. Entfernte Verwandte und ehemalige Lebenspartner*innen gehören der Steuerklasse II an und die Steuerklasse III bilden sonstige Empfänger*innen.

Genau gelten diese Steuersätze:

  • Steuerklasse I: Ehepartner*innen, eingetragene Lebenspartner*innen, Kinder, Stiefkinder und Enkelkinder, Stiefenkel, Urenkelkinder, (Groß-)Eltern
  • Steuerklasse II: Geschwister, geschiedener Ehepartner*innen, Nichten* und Neffen*
  • Steuerklasse III: Übrige Personen
Wichtig:

Die Erbschaftsteuer hat nichts mit der Einkommensteuererklärung zu tun. Sie ist eine eigenständige Steuerart mit einem eigenen Freibetrag.

Liegt das Erbe über dem Freibetrag, muss das Erbe nach dem gültigen Steuersatz der Steuerklasse versteuert werden.

Wie viel Steuern zahlt man bei Erbschaft?

Du hast mehr geerbt als der Freibetrag zulässt? Dann musst du nun alles, was den Freibetrag überschreitet, versteuern. Aber wie hoch ist die Erbschaftsteuer? Wir haben dir hier eine kleine Übersicht erstellt:

Betragshöhe Schenkung oder Erbe (abzgl. Freibetrag) Steuersatz Steuerklasse 1 Steuersatz Steuerklasse 2 Steuersatz Steuerklasse 3
bis 75.000 Euro 7 % 15 % 30 %
bis 300.000 Euro 11 % 20 % 30 %
bis 600.000 Euro 15 % 25 % 30 %
bis 6 Mio. Euro 19 % 30 % 30 %
bis 13 Mio. Euro 23 % 35 % 50 %
bis 26 Mio. Euro 27 % 40 % 50 %
mehr als 26 Mio. Euro 30 % 43 % 50 %

Wer zahlt die Erbschaftsteuer?

Generell ist niemand von der Erbschaftsteuer ausgeschlossen. Wer der deutschen Einkommensteuerpflicht unterliegt, ist ebenfalls dazu verpflichtet, die Erbschaftsteuer zu zahlen. Es gibt dafür keine generelle Befreiung.

Erbst du also mehr als dein Freibetrag zulässt, musst du Steuern zahlen.

Wichtig:

Die Ausnahme der Erbschaftsteuerpflicht bildet seit 2009 eine selbstgenutzte Immobilie, die dem*r Ehepartner*in hinterlassen wird. Kinder dürfen steuerfrei eine Immobilie bis zu maximal 200 qm erben. Voraussetzung ist in allen Fällen, dass die Immobilie mindestens 10 Jahre genutzt wird, bevor sie wieder veräußert werden kann.

Banken und Behörden melden Erbschaften

Geerbtes Geld kannst du nicht vor dem Finanzamt verheimlichen. Auch wenn du dein Erbe nicht beim Finanzamt meldest, wird es auf anderem Weg davon erfahren. Zum Beispiel sind Standesämter dazu verpflichtet, Todesfälle anzuzeigen. Banken, Bausparkassen und Versicherungsunternehmen geben ebenfalls dem Finanzamt Bescheid, wenn ein*e Kund*in verstorben ist.

Einzige Ausnahme bei Versicherungsunternehmen ist, wenn der von der Versicherung auszuzahlende Betrag oder das Guthaben des Kontos weniger als 5.000 Euro beträgt. In diesem Fall wird das Finanzamt nicht benachrichtigt.

Auch Gerichte und Notare informieren das Finanzamt über Beurkundungen, die für die Erbschaftsteuer relevant sind. Eine Mitteilungspflicht über verstorbene Kund*innen gilt ebenfalls für deutsche Bankfilialen im Ausland. Dadurch soll verhindert werden, dass Geld über den Freibetrag hinaus im Ausland versteckt wird.

Finde hier heraus, was das Finanzamt alles über dich weiß.

Wenn das Finanzamt nachfragt

Hat das Finanzamt den Verdacht einer Steuerhinterziehung, darf es Informationen anfordern. Dies kann zum Beispiel die Information darüber sein, wer wann eine Überweisung getätigt hat. Als Voraussetzung für das Einfordern von Informationen muss jedoch ein konkreter Verdacht bestehen.

Wie solch ein Verdacht entsteht? Ganz einfach, wenn sich zum Beispiel verschiedene Behörden austauschen und dabei deutliche Abweichungen zwischen den Angaben der Steuererklärung und dem tatsächlichen Vermögen auftauchen.

Erfährt das Finanzamt verspätet oder gar nicht von deinem großen Erbe, droht dir ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung.

Erbende haften zudem für hinterzogene Steuern des Erblassers*Erblasserin und müssen so für dessen Steuernachzahlungen aufkommen. Entdeckst du in deinem Nachlass Schwarzgeld, musst du dies sofort dem Finanzamt melden, um nicht selbst in Verdacht einer Steuerhinterziehung zu kommen.

Übrigens:

Einen Teil der Hinterziehungszinsen kannst du als Nachlassverbindlichkeit von der Steuer absetzen.

FAQ rund ums Thema Erbe und Steuer

Was ist die Erbschaftssteuer?

Die Erbschaftsteuer ist der Betrag, den man zahlen muss, wenn eine Person stirbt und ihr Besitz auf einen selbst übergeht.

Bin ich verpflichtet, das Erbe anzunehmen?

Nein. Niemand ist verpflichtet, ein Erbe anzunehmen. Jedoch kann man es immer nur entweder komplett annehmen oder komplett ausschlagen, eine Zwischenlösung gibt es nicht.

Wie wird das Erbe berechnet?

Maßgeblich für die Höhe des Erbes ist nach dem Stichtagsprinzip immer der Wert des Erbes zum Zeitpunkt des Todes des Vererbenden. Von nachträglichen Wertsteigerungen kannst du also nicht profitieren.

Wie melde ich dem Finanzamt mein Erbe?

Als Erbende*r unterliegt man in Deutschland der Mitteilungspflicht. Du bist also verpflichtet, dem Finanzamt das Erbe innerhalb von 3 Monaten ab der Kenntnis mitzuteilen. Das kann formlos geschehen. Das bist du auch unabhängig von der Höhe des Erbes; das Finanzamt entscheidet, ob die Höhe den Freibetrag überschreitet.

Kann ich die Erbschaftsteuer absetzen?

Kosten im Zusammenhang mit einer Erbschaft können unter bestimmten Voraussetzungen die Erbschaftsteuer senken. Dazu gehören z. B. Steuerberatungskosten im Erbfall oder Aufwendungen für eine Haushaltsauflösung. Sie müssen allerdings immer in einem direkten Zusammenhang mit dem Erbe stehen, was von Fall zu Fall entschieden werden muss.

Wie oft darf man erben, ohne zu zahlen?

Die Freibeträge stehen dir alle 10 Jahre zu. Es lohnt sich also, langfristig zu planen. Besonders bei nicht verwandten Personen, da diese nur von niedrigen Freibeträgen profitieren können.

Wie schaut das mit der Erbschaftsteuer bei einer Erbengemeinschaft aus?

Jede*r Erbende muss einzeln prüfen, ob auf seinen/ihren Teil des Erbes den Freibetrag überschreitet und somit Steuern fällig werden.

Wie ist eine Erbschaftsteuererklärung zu machen?

Die Erbschaftsteuererklärung ist von dem*der steuerpflichtigen Erb*in oder Empfänger*in beim Finanzamt einzureichen. Dazu gehören eine Liste der erworbenen Vermögenswerte (Art, Wert, Datum des Erwerbs) und Angaben zur Erbschaft oder Schenkung. Anhand der Erbschaftsteuererklärung kann das Finanzamt die tatsächlich anfallende Steuer berechnen.

Wann muss ich keine Erbschaftsteuer zahlen?

Wenn du unter den Freibeträgen liegst, musst du keine Erbschaftsteuer entrichten. Solltest du diese allerdings überschreiten, bist du verpflichtet, dies zu melden und Steuern zu zahlen. Davon ist niemand ausgenommen. Bitte beachte, dass die Freibeträge für 10 Jahre gelten. Solltest du also mehrfach erben oder geerbt haben, summieren sich die Erbschaften über die 10 Jahre hinweg auf. In der anschließenden Periode gilt wieder der komplette Freibetrag.

Wie kann man die Erbschaftsteuer legal umgehen?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Erbschaftsteuern zu vermeiden oder zu reduzieren. Neben Freibeträgen sind Schenkungen zu Lebzeiten eine gute Möglichkeit, die Erbschaftsteuer zu umgehen. Sowohl Immobilien als auch Geld können verschenkt werden. Eine andere Möglichkeit ist eine Kombination aus Vererbung und Schenkung. Jedoch ist hier zu beachten, dass zwischen Schenkung und Erbe mindestens 10 Jahre liegen müssen.

DISCLAIMER
Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keine*n zertifizierte*n Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr. Mehr Infos dazu findest du in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Marc
von Marc
veröffentlicht am: 20.07.2017
aktualisiert am: 03.02.2023

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