Zum Hauptinhalt springen

Skonto: Bedeutung, Berechnung und Vorteile im Geschäftsverkehr

Das Skonto ist ein klassisches Mittel, um schnelle Zahlungen zu fördern und die Liquidität von Unternehmen zu verbessern.
Es bezeichnet einen prozentualen Preisnachlass, den Käufer*innen erhalten, wenn sie eine Rechnung innerhalb einer bestimmten Frist begleichen.
Hier erfährst du, was Skonto ist, wie es funktioniert und wie du es berechnest.

Das Wichtigste in Kürze

  • Skonto ist ein Nachlass auf den Rechnungsbetrag, wenn die Zahlung innerhalb einer festgelegten Frist erfolgt.

  • Es wird meist mit „2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen“ angegeben.

  • Das Ziel: Zahlungsanreize schaffen und die Liquidität des Verkäufers sichern.

  • Der Skonto wird vom Bruttobetrag berechnet, also inklusive Umsatzsteuer.

  • Der effektive Jahreszins durch Skonto kann oft über 20 % liegen – ein klarer Anreiz zur schnellen Zahlung.

Was ist Skonto?

Skonto ist ein prozentualer Preisnachlass, den Käufer*innen erhalten, wenn sie eine Rechnung vor Ablauf der regulären Zahlungsfrist begleichen.
Die Vereinbarung über Skonto ist vertraglich und wird meist direkt auf der Rechnung angegeben.

Beispiel:

„Zahlbar innerhalb von 10 Tagen mit 2 % Skonto oder innerhalb von 30 Tagen netto.“

Skonto ist also kein gesetzlicher Anspruch, sondern ein freiwillig gewährter Preisnachlass, der auf Vertrauen und Liquiditätsvorteilen beruht.

Wie funktioniert Skonto?

Skonto basiert auf drei zentralen Parametern: Skontofrist, Skontosatz und Berechnungsgrundlage.

2.1 Skontofrist

Die Skontofrist ist der Zeitraum, in dem der oder die Käufer*in Anspruch auf den Preisnachlass hat.
Typisch sind 7 bis 14 Tage ab Rechnungsdatum oder Warenerhalt.
Nach Ablauf dieser Frist gilt der volle Rechnungsbetrag (brutto) ohne Abzug.

2.2 Skontosatz

Der Skontosatz ist der vereinbarte prozentuale Nachlass.
Üblich sind 1–3 %, abhängig von Branche, Kund*innenbeziehung und Zahlungsziel.

Beispiel:
Bei 2 % Skonto auf 1.000 € brutto reduziert sich der Zahlbetrag um 20 € auf 980 €.

2.3 Berechnungsgrundlage

Der Skonto wird grundsätzlich vom Bruttobetrag (inkl. Umsatzsteuer) berechnet, es sei denn, in der Vereinbarung ist ausdrücklich vom Nettobetrag die Rede.
Der Abzug erfolgt vor der Zahlung – die Umsatzsteuer wird dann anteilig angepasst.

Skonto vs. Rabatt – Was ist der Unterschied?

Merkmal

Skonto

Rabatt

Zeitpunkt der Gewährung

nach Rechnungsstellung, bei schneller Zahlung

vor Rechnungsstellung, z. B. Mengenrabatt

Zweck

Liquidität sichern, Zahlung beschleunigen

Verkauf fördern

Höhe

meist 1–3 %

variabel (oft höher)

Bedingung

Zahlung innerhalb der Skontofrist

keine oder andere Bedingungen

Kurz gesagt:
Ein Rabatt ist ein genereller Preisnachlass – ein Skonto ein zeitabhängiger Anreiz zur schnellen Zahlung.

Arten des Skontos

Kundenskonto

Wenn du als Verkäufer*in deinen Kund*innen Skonto gewährst, sprichst du von Kundenskonto.
Du gewährst damit einen Preisnachlass bei früher Zahlung und verbesserst so deine Liquidität.

Lieferantenskonto

Wenn du als Käufer*in selbst von Skonto profitierst, nutzt du ein Lieferantenskonto.
Zahlst du also deine Lieferantenrechnungen innerhalb der Skontofrist, sparst du effektiv Geld.

Beide Skontoarten müssen buchhalterisch korrekt erfasst werden:

  • als Skontoertrag (wenn du Skonto nutzt),

  • oder als Skontoaufwand (wenn du Skonto gewährst).

Vorteile des Skontos

Skonto bietet sowohl Verkäufer*innen als auch Käufer*innen Vorteile:

Für Verkäufer*innen:

  • Schnellere Zahlungseingänge, bessere Liquidität

  • Weniger Forderungsausfälle

  • Förderung von Kundentreue und Zahlungsmoral

Für Käufer*innen:

  • Direkte Kosteneinsparung durch Skontoabzug

  • Effektiv hoher Jahreszins – Nutzung lohnt sich mehr als viele Kredite

  • Verhandlungsspielraum bei Geschäftsbeziehungen

Skonto berechnen

Formel zur Skontoberechnung:

Skontobetrag = Rechnungsbetrag × (Skontosatz ÷ 100)

Beispiel:
Rechnungsbetrag = 2.000 €
Skontosatz = 2 %

→ Skontobetrag = 2.000 € × 0,02 = 40 €
→ Zahlbetrag = 2.000 € – 40 € = 1.960 €

Effektivzins berechnen:

Wenn du Skonto nutzt, sparst du bares Geld – der Zinsvorteil ist oft überraschend hoch.

Effektivzins = (Skontosatz × 360) ÷ (Zahlungsziel – Skontofrist)

Beispiel:
2 % Skonto bei 10 Tagen Skontofrist und 30 Tagen Zahlungsziel:
Effektivzins = (2 × 360) ÷ (30 – 10) = 36 % p. a.

Das bedeutet:
Du erzielst einen effektiven Jahreszins von 36 %, wenn du das Skonto nutzt – ein starker finanzieller Vorteil.

FAQ: Häufige Fragen zum Skonto

Nein.
Skonto ist vertraglich vereinbart, nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Es gilt nur, wenn beide Parteien diese Regelung akzeptieren – meist über die Rechnung oder AGB.

Nein.
Weder Käuferinnen noch Verkäuferinnen sind verpflichtet, Skonto zu gewähren oder zu nutzen.
Es ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen Geschäftspartner*innen.


In der Regel wird Skonto vom Bruttobetrag berechnet (inklusive Umsatzsteuer).
In besonderen Fällen (z. B. bei innergemeinschaftlichen Leistungen) kann die Berechnung auf Nettobasis erfolgen.

Übliche Sätze liegen zwischen 1 und 3 %, je nach Branche.
Staffelungen sind möglich, z. B.

„3 % bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen, 2 % bei 14 Tagen, 1 % bei 21 Tagen.“

Solche Staffelungen sind vor allem bei größeren Auftragsvolumen oder B2B-Verträgen üblich.

Disclaimer

Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keine*n zertifizierte*n Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr. Mehr Infos dazu findest du in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Das könnte auch dich interessieren

Rechnungsvorlage: So erstellst du eine rechtssichere und professionelle Rechnung

Eine Rechnungsvorlage hilft dir, schnell und rechtssicher Rechnungen zu erstellen – ohne jedes Mal bei Null zu beginnen.
Ob du Kleinunternehmer*in, Freelancer*in oder Unternehmer*in bist: Eine gute Vorlage spart Zeit, vermeidet Fehler und erfüllt alle Anforderungen des Finanzamts.
Hier erfährst du, welche Pflichtangaben dazugehören, welche Tools sich eignen und wie du deine eigene Vorlage erstellst.


Nov 14, 2025 - von Erika Küspert

Rechnungsadresse: Bedeutung, Pflichtangaben und häufige Fehler einfach erklärt

Die Rechnungsadresse ist ein zentraler Bestandteil jeder Rechnung – egal ob privat oder geschäftlich.
Sie stellt sicher, dass eine Rechnung rechtlich gültig, zustellbar und steuerlich anerkannt ist.
Hier erfährst du, was eine Rechnungsadresse ist, welche Angaben sie enthalten muss und wann du sie nachträglich ändern darfst.


Nov 14, 2025 - von Erika Küspert

Was ist ein Freelancer? Definition, rechtlicher Status und Pflichten in Deutschland

Der Begriff Freelancer ist in Deutschland weit verbreitet – besonders in der IT-, Kreativ- und Beratungsbranche.
Doch obwohl der Begriff aus dem Englischen stammt, ist „Freelancer“ kein offizieller Rechtsbegriff im deutschen Steuer- oder Handelsrecht.
Hier erfährst du, was ein Freelancer rechtlich bedeutet, wie er sich vom Freiberufler unterscheidet und welche Pflichten gelten.


Nov 14, 2025 - von Erika Küspert