Erika Küspert
Veröffentlicht am: 03.04.2025
Aktualisiert am: 03.04.2025
Lesezeit: 5 Minuten
Ist Schadensersatz steuerfrei? So beurteilt das Finanzamt Entschädigungen
Ein Unfall, eine Vertragsverletzung oder ein behördlicher Fehler – all das kann finanzielle Folgen haben. Wer dadurch einen Schaden erleidet, hat häufig Anspruch auf Schadensersatz. Doch wie wird eine solche Zahlung steuerlich behandelt? Muss sie in der Steuererklärung angegeben werden? Und wann ist sie steuerfrei? Die Antworten hängen stark vom Einzelfall ab.
Erika Küspert
Veröffentlicht am: 03.04.2025
Aktualisiert am: 03.04.2025
Lesezeit: 5 Minuten
Wann entsteht ein Anspruch auf Schadensersatz?
Ein Anspruch auf Schadensersatz entsteht immer dann, wenn dir durch das Verschulden einer anderen Partei ein Vermögens- oder Personenschaden zugefügt wird. Die rechtliche Grundlage kann vertraglicher oder gesetzlicher Natur sein. Ob es sich um einen Verkehrsunfall handelt, bei dem dein Fahrzeug beschädigt wurde, oder um eine Verletzung im Arbeitsverhältnis – in allen Fällen gilt: Du sollst so gestellt werden, als wäre der Schaden nie eingetreten. Dieses Prinzip nennt sich Naturalrestitution und ist in § 249 des Bürgerlichen Gesetzbuchs verankert.
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In welchen Fällen bleibt Schadensersatz steuerfrei?
In der Praxis bleibt Schadensersatz häufig steuerfrei – vor allem dann, wenn keine Gegenleistung erbracht wird und es sich um private Vermögenswerte oder persönliche Beeinträchtigungen handelt. Wenn dir beispielsweise nach einem Unfall eine Zahlung für dein beschädigtes Auto oder deine Wohnungseinrichtung zusteht, handelt es sich um steuerfreie Entschädigungen. Auch Schmerzensgeld, das du bei einer körperlichen oder seelischen Verletzung erhältst, zählt nicht als steuerpflichtiges Einkommen.
Gleiches gilt, wenn dir durch das Verhalten eines Dritten ein geplanter Urlaub entgeht und du dafür eine Entschädigung bekommst. Diese Art des Schadensersatzes ersetzt keinen steuerpflichtigen Ertrag und muss daher auch nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Ebenso steuerfrei ist die Rückzahlung überhöhter Gebühren oder Beiträge.
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Wann wird Schadensersatz steuerpflichtig?
Anders sieht es aus, wenn dir durch die Entschädigung eine Einkunftsquelle ersetzt wird. In diesem Fall bewertet das Finanzamt die Zahlung als steuerpflichtiges Einkommen. Wenn du zum Beispiel eine Entschädigung für entgangene Mieteinnahmen bekommst oder als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer für ein nicht gezahltes Gehalt entschädigt wirst, musst du diese Beträge in deiner Steuererklärung angeben.
Auch Verzugszinsen, die du im Rahmen eines Schadensersatzes erhältst, sind immer steuerpflichtig – unabhängig vom Grund der Zahlung. Gleiches gilt, wenn dir Betriebsausgaben ersetzt werden, die du zuvor bereits steuerlich geltend gemacht hast.
Ein konkretes Beispiel: Du wirst unrechtmäßig gekündigt und erhältst eine einmalige Zahlung als Ausgleich für entgangenes Gehalt. Diese Entschädigung zählt zu den sogenannten außerordentlichen Einkünften gemäß § 24 EStG – und muss versteuert werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du hier aber von der Fünftelregelung profitieren, die zu einer steuerlichen Entlastung führt.
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FAQ
Unterstützung bei der Geltendmachung: Brauche ich einen Anwalt?
Grundsätzlich brauchst du keinen Anwalt, um Schadensersatz geltend zu machen. In einfachen Fällen reicht oft schon die direkte Kommunikation mit der gegnerischen Partei oder Versicherung. Doch bei komplizierten Schadenslagen oder wenn der Anspruch bestritten wird, kann anwaltliche Hilfe entscheidend sein. Ein Anwalt unterstützt dich bei der Beweissicherung, der rechtlichen Bewertung deines Anspruchs und bei Verhandlungen. Besonders praktisch: Bei Verkehrsunfällen übernimmt die gegnerische Versicherung in der Regel die Kosten für deinen Rechtsbeistand.
Wer bestimmt die Höhe des Schadensersatzes?
Die Höhe des Schadensersatzes richtet sich grundsätzlich nach dem tatsächlichen Schaden, der dir entstanden ist. Oft einigen sich beide Parteien auf einen Betrag. Kommt es zu keiner Einigung, entscheidet ein Gericht anhand der Beweislage. Während sich materielle Schäden meist genau beziffern lassen, ist die Bewertung immaterieller Schäden wie Schmerzen oder seelischer Belastung deutlich schwieriger. In diesen Fällen orientiert sich die Rechtsprechung an Erfahrungswerten – feste Tabellen gibt es nicht.
„Schadensersatz“ oder „Schadenersatz“ – was ist richtig?
Beide Begriffe sind korrekt und werden im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet. In juristischen Texten und Gesetzen wie dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist allerdings die Schreibweise mit s – also „Schadensersatz“ – die gängige Form.
Unser Tipp: Mit der Taxfix Steuer-App kannst du alle oben geltenden Steuerjahre für die Steuererklärung einreichen – und das alles ganz ohne komplizierte Formulare und ohne Steuerwissen. Steuererklärung starten – einfacher als gedacht.
Disclaimer
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