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Anschaffungsnahe Herstellungskosten: So erkennst du sie und nutzt sie richtig für deine Steuer

Beim Kauf einer Immobilie steht oft eine Renovierung an – neue Fenster, ein modernes Bad oder eine neue Heizung. Was viele dabei übersehen: Solche Arbeiten können steuerlich als sogenannte anschaffungsnahe Herstellungskosten gelten. Und genau hier liegt der Unterschied, ob du Kosten sofort absetzen kannst oder sie über Jahre abschreiben musst.

Was versteht man unter anschaffungsnahen Herstellungskosten?

Wenn du eine Immobilie kaufst und innerhalb der ersten drei Jahre größere Modernisierungs- oder Renovierungsmaßnahmen durchführst, prüft das Finanzamt genau: Handelt es sich um sogenannte Erhaltungsaufwendungen, die sofort als Werbungskosten abziehbar sind? Oder übersteigen die Aufwendungen 15 % der Gebäudekosten – und gelten dann als anschaffungsnahe Herstellungskosten?

Anschaffungsnahe Herstellungskosten liegen immer dann vor, wenn du innerhalb von drei Jahren nach dem Kauf mehr als 15 % der Gebäudekosten (ohne Grundstücksanteil) in Instandsetzungs- oder Modernisierungsmaßnahmen steckst. Diese Aufwendungen darfst du dann nicht direkt steuerlich geltend machen, sondern musst sie über die Jahre abschreiben – genau wie beim Kaufpreis des Gebäudes selbst.

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Welche Arbeiten zählen zu den anschaffungsnahen Herstellungskosten?

Typische Maßnahmen, die als anschaffungsnahe Herstellungskosten eingestuft werden können, sind:

  • Erneuerung von Heizungs-, Elektro- und Sanitäranlagen

  • Austausch von Fenstern oder Türen

  • Modernisierung von Bädern und Küchen

  • Verlegen neuer Fußböden

  • Umfangreiche Malerarbeiten oder Verputzen der Wände

Auch kleinere Arbeiten, die einzeln betrachtet vielleicht unbedeutend erscheinen, können in der Summe den entscheidenden Unterschied machen. Deshalb solltest du alle Maßnahmen sorgfältig dokumentieren und auf die Gesamtkosten achten.

Was ist ein „Standardsprung“?

Wenn du durch deine Maßnahmen den sogenannten „Standardsprung“ erreichst, sieht das Finanzamt die Sache noch strenger. Das bedeutet: Verbessert sich der Ausstattungsstandard der Immobilie durch die Renovierung erheblich – etwa durch die gleichzeitige Erneuerung mehrerer zentraler Bereiche wie Heizung, Elektrik und Sanitär –, dann gelten die Kosten unabhängig von der 15 %-Grenze als Herstellungskosten.

Ein Standardsprung liegt in der Regel vor, wenn mindestens drei von vier typischen Ausstattungsmerkmalen deutlich modernisiert werden. Du hebst die Wohnung oder das Haus damit von einem einfachen zu einem mittleren oder gehobenen Standard. Und genau das kann zur steuerlichen Einordnung als anschaffungsnahe Herstellungskosten führen – selbst wenn die Kosten die 15 %-Grenze knapp unterschreiten.

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Welche Kosten zählen nicht zu den anschaffungsnahen Herstellungskosten?

Nicht alles, was nach dem Immobilienkauf anfällt, muss abgeschrieben werden. Ausgenommen sind:

  • Erweiterungen, z. B. ein neuer Wintergarten oder Dachausbau

  • Wiederherstellung nach einem Schaden, etwa durch Hochwasser

  • Kleinreparaturen oder laufende Wartungsmaßnahmen

  • Arbeiten, die erst nach Ablauf der Dreijahresfrist anfallen

Diese Aufwendungen kannst du in der Regel direkt als Werbungskosten absetzen – das lohnt sich besonders bei vermieteten Immobilien. Wichtig ist hier die klare Dokumentation der Zeitpunkte und eine saubere Trennung der Maßnahmen.

Hier sind die Erfolgsaussichten beim Finanzamt deutlich besser als bei reinem Fitnesstraining.

Warum ist die Abgrenzung so wichtig?

Die steuerliche Behandlung von Modernisierungen entscheidet über deine finanzielle Belastung. Musst du die Kosten abschreiben, reduziert sich deine Steuerersparnis Jahr für Jahr – im Vergleich zu einem sofortigen Abzug. Gerade bei hohen Renovierungsbudgets kann das einen spürbaren Unterschied machen.

Deshalb lohnt es sich, schon vor der Renovierung genau zu planen: Welche Arbeiten sind nötig? Welche davon könnten kritisch sein? Und wie nah bist du an der 15 %-Grenze? Eine gute Planung kann dabei helfen, Maßnahmen gegebenenfalls zeitlich zu strecken oder gezielt zu dokumentieren, um steuerlich das Optimum herauszuholen.

So prüfst du die 15 %-Grenze

Um herauszufinden, ob du die Grenze überschreitest, gehst du so vor:

  1. Berechne die reinen Anschaffungskosten des Gebäudes (ohne Grundstück).

  2. Ziehe 15 % davon als Obergrenze.

  3. Addiere alle Renovierungskosten der ersten drei Jahre – ohne Umsatzsteuer.

  4. Vergleiche: Liegt deine Summe darüber, gelten alle Aufwendungen als anschaffungsnahe Herstellungskosten.

Beispiel: Du kaufst ein Haus für 300.000 Euro, davon entfallen 200.000 Euro auf das Gebäude. 15 % davon sind 30.000 Euro. Gibst du in den ersten drei Jahren mehr als diesen Betrag für Renovierungen aus, musst du die Gesamtkosten über die Abschreibungsdauer des Gebäudes verteilen – in der Regel über 50 Jahre.

Was gilt bei selbstgenutzten Immobilien?

Wenn du das Haus oder die Wohnung selbst nutzt, betrifft dich diese Regelung steuerlich nicht – zumindest nicht direkt. Denn ohne Mieteinnahmen kannst du auch keine Werbungskosten geltend machen. Allerdings kannst du bei selbstgenutzten Immobilien bestimmte Ausgaben trotzdem steuerlich geltend machen – zum Beispiel den Lohnanteil von Handwerkerleistungen nach § 35a EStG . Das betrifft etwa Renovierungs-, Modernisierungs- oder Erhaltungsmaßnahmen, die du in Auftrag gibst. Diese können zu einer Steuerermäßigung für haushaltsnahe Dienstleistungen führen.

Trotzdem solltest du dir die ursprüngliche Regelung merken: Sobald du später vermietest oder verkaufst, kann die Einordnung der Investitionen eine Rolle spielen – etwa bei der Berechnung von Anschaffungskosten oder bei Spekulationsgewinnen.

FAQ

Was passiert, wenn die 15 %-Grenze nur knapp überschritten wird?

Auch wenn du die Grenze nur um wenige Euro übersteigst, müssen alle betreffenden Aufwendungen abgeschrieben werden. Eine „Toleranzgrenze“ gibt es leider nicht. Deshalb ist genaue Planung und Kalkulation entscheidend.


Zählt die Umsatzsteuer zur 15 %-Grenze?

Nein. Bei der Prüfung der Grenze wird immer der Nettobetrag zugrunde gelegt – unabhängig davon, ob du vorsteuerabzugsberechtigt bist oder nicht.


Welche Rolle spielt der Kaufzeitpunkt bei der 3-Jahres-Frist?

Entscheidend ist nicht das Datum im Kaufvertrag, sondern der Übergang von „Nutzen und Lasten“. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Drei-Jahres-Frist zu laufen – also meist mit der Übergabe der Immobilie an dich.


Unser Tipp: Mit der Taxfix Steuer-App kannst du Modernisierungskosten einfach und sicher in deiner Steuererklärung berücksichtigen – ohne steuerliches Vorwissen. Wieso startest du nicht gleich kostenlos? Steuererklärung starten und dir einen Teil der zu viel gezahlten Steuern zurückholen.

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