Finanzierungskosten: Was steckt dahinter und wann sind sie absetzbar?

Wer ein Darlehen aufnimmt oder eine größere Anschaffung finanziert, kommt um sie kaum herum: Finanzierungskosten. Doch was genau zählt dazu – und noch wichtiger: Welche dieser Kosten lassen sich steuerlich geltend machen? Wir erklären, welche Arten von Finanzierungskosten es gibt, wie sie sich unterscheiden und wann du dir einen Teil davon über die Steuer zurückholen kannst.


Was sind Finanzierungskosten?

Finanzierungskosten bezeichnen alle Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Aufnahme und Nutzung von Fremdkapital stehen. Typisch entstehen sie bei Krediten, Darlehen oder Leasingverträgen – sowohl im privaten als auch im unternehmerischen Bereich.

Anders als die Tilgung, die lediglich der Rückzahlung des aufgenommenen Kapitals dient, spiegeln Finanzierungskosten den Preis für das geliehene Geld wieder. Sie stellen laufende oder einmalige Belastungen dar, die bei der Finanzierung anfallen.


Unser Tipp: Mit der Taxfix Steuer-App kannst du deine Steuererklärung ganz ohne komplizierte Formulare und ohne Steuerwissen erledigen – auch für Jahre rückwirkend. Starte direkt hier.

Steuererklärung selbst erstellen

Ab 39,99 €

Kostenlos bis zur Berechnung der Erstattung, dann ab 39,99 € für die Übermittlung.

Kostenlos testen Button mit Häkchen

Verständliche Fragen

Plausibilitätsprüfung

Berechnung der voraussichtlichen Erstattung

Geld sparen und exklusive Vorteile sichern mit Taxfix+

Gemeinsam abgeben und 25% sparen (Paare zahlen zusammen ab nur 59,99€)

Mit Experten-Service machen lassen

Ab 99,99 €

Für 20% deiner Rückerstattung (Mindestgebühr 99,99 €, auch für Paare).

20 % deiner Erstattung für Experten-Service

Zertifizierte, erfahrene, unabhängige Steuerberater*innen

Detaillierte Vorbereitung der Steuererklärung

Sicherer Dokumenten-Upload

Abgeben, bezahlen, entspannen.

Welche Arten von Finanzierungskosten gibt es?

Je nach Finanzierungsmodell fallen unterschiedliche Kostenarten an. Die wichtigsten im Überblick:

1. Zinsen

Zinsen sind die bekannteste Form der Finanzierungskosten. Sie dienen dem Kreditgeber als Entgelt für die Kapitalüberlassung. Höhe und Struktur der Zinsen hängen unter anderem von der Bonität des Kreditnehmers, der Laufzeit und dem vereinbarten Zinssatz ab.

2. Bereitstellungszinsen

Diese fallen an, wenn ein zugesagter Kredit – etwa bei einer Baufinanzierung – noch nicht oder nur teilweise abgerufen wurde.

3. Bearbeitungsgebühren

Einmalige Kosten für die Prüfung und Abwicklung des Kreditantrags. Obwohl sie bei vielen Kreditformen nicht mehr zulässig sind, gibt es Ausnahmen.

4. Kontoführungsgebühren

Diese entstehen, wenn für die Kreditabwicklung ein eigenes Konto geführt werden muss – meist bei größeren oder zweckgebundenen Krediten.

5. Vermittlungsprovisionen

Wird ein Kredit über einen Finanzvermittler abgeschlossen, ist häufig eine Provision fällig. Auch diese zählt zu den Finanzierungskosten.

6. Notar- und Grundbuchkosten

Besonders bei Immobilienfinanzierungen relevant: Für die Eintragung einer Grundschuld entstehen Notarkosten und Gebühren beim Grundbuchamt.

7. Gutachterkosten

Zur Wertermittlung einer Immobilie wird oft ein Gutachten benötigt – z. B. zur Feststellung des Beleihungswerts.

8. Bürgschaftskosten / Avalprovisionen

Wenn zur Absicherung des Kredits eine Bürgschaft vereinbart wird, fallen dafür gesonderte Gebühren an.

9. Restschuldversicherung

Optional – oder manchmal verpflichtend – kann eine Versicherung abgeschlossen werden, die im Fall von Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Tod für die Restschuld aufkommt.

Wie kannst du Finanzierungskosten absetzen?

Nicht alle Finanzierungskosten sind automatisch steuerlich absetzbar. Entscheidend ist, wofür der Kredit verwendet wurde:

Bei vermieteten Immobilien

Finanzierungskosten wie Zinsen, Notar- oder Vermittlungsgebühren gelten hier als Werbungskosten . Da sie im Zusammenhang mit der Einkunftserzielung stehen, kannst du sie in deiner Steuererklärung angeben.

Bei betrieblichen Investitionen

Bist du selbstständig oder betreibst ein Unternehmen, kannst du Finanzierungskosten als Betriebsausgaben ansetzen. Das gilt für Zinsen, Leasingkosten, aber auch für Bürgschafts- oder Gutachtergebühren.

Bei selbstgenutzten Immobilien

Hier ist Vorsicht geboten: Finanzierungskosten für das Eigenheim zählen in der Regel zu den privaten Lebenshaltungskosten – und sind nicht steuerlich absetzbar.
Eine Ausnahme gilt, wenn du z. B. ein häusliches Arbeitszimmer steuerlich absetzen darfst oder Teile der Immobilie vermietest. Dann können die entsprechenden Kosten anteilig berücksichtigt werden.

Wichtig: Eine klare Trennung und Zuordnung der Kosten ist notwendig. Nur so erkennt das Finanzamt die Abzugsfähigkeit an.

Häufige Fragen (FAQ)

Gibt es einen Unterschied zwischen Finanzierungskosten und Geldbeschaffungskosten?

Ja, den gibt es: Finanzierungskosten umfassen sämtliche laufenden und einmaligen Kosten, die mit der Kreditaufnahme verbunden sind. Geldbeschaffungskosten dagegen beziehen sich in der Regel nur auf einmalige Aufwendungen, etwa für Notar, Vermittlung oder Bankgebühren.


Kann ich Finanzierungskosten für mein Eigenheim absetzen?

Nur in Ausnahmefällen. Wird die Immobilie ausschließlich privat genutzt, sind Finanzierungskosten nicht steuerlich abziehbar. Vermietest du einen Teil oder nutzt ihn betrieblich, ist ein anteiliger Abzug möglich – mit entsprechendem Nachweis.


Welche Finanzierungskosten entstehen typischerweise bei einer Baufinanzierung?

Bei einer Baufinanzierung können folgende Kosten anfallen:

  • Sollzinsen

  • Bereitstellungszinsen

  • Notar- und Grundbuchkosten

  • Bearbeitungsgebühren

  • Gutachterkosten

  • Restschuldversicherung (optional)

Die konkrete Höhe hängt von der Darlehensform und den individuellen Vereinbarungen ab.


Unser Tipp: Du möchtest wissen, ob du Finanzierungskosten steuerlich absetzen kannst? Dann starte kostenlos mit deiner Steuererklärung bei Taxfix – auch rückwirkend für mehrere Jahre. Hol dir zurück, was dir zusteht. Warum also warten? Steuererklärung starten!

Disclaimer

Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keine*n zertifizierte*n Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr. Mehr Infos dazu findest du in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Verlängere die Frist mit dem Experten-Service

Steuerfrist verpasst? Lass deine Steuer von einem unserer unabhängigen Steuerprofis erledigen und verschaff dir mehr Zeit.

Jetzt starten
Frau am Strand mit Smartphone

Das könnte auch dich interessieren

Zinsen vom Finanzamt: Kosten & Gewinne durch die Steuererklärung

Eine Steuererklärung lohnt sich doppelt: Nicht nur winkt in vielen Fällen eine Rückerstattung – es können auch Zinsen ins Spiel kommen. Diese entstehen immer dann, wenn das Finanzamt sich mit dem Steuerbescheid Zeit lässt oder wenn ein Bescheid noch nicht bestandskräftig ist und sich später ändert. Was das genau bedeutet und wie du davon profitieren oder auch betroffen sein kannst, erklären wir dir hier.

Apr 11, 2025 - von Julian Schwarzmann

Werbungskostenpauschale ganz einfach überschreiten

Mit Werbungskosten kannst du viel Steuern sparen. Richtig interessant werden diese Ausgaben erst, wenn mehr als 1.230 Euro zusammenkommen. Denn nach oben sind keine Grenzen gesetzt.

Apr 11, 2025 - von Julian Schwarzmann

Familienheimfahrten in der Steuererklärung: So setzt du sie richtig ab

Wer aus beruflichen Gründen unter der Woche am Arbeitsort wohnt und am Wochenende zur Familie nach Hause pendelt, kann von steuerlichen Vorteilen profitieren. Die sogenannten Familienheimfahrten lassen sich im Rahmen der doppelten Haushaltsführung als Werbungskosten geltend machen. Doch was genau steckt dahinter – und worauf musst du achten?

Apr 3, 2025 - von Erika Küspert

So leicht ist Taxfix

Die Steuererklärung online zu erledigen, geht übrigens auch an deinem Computer. Starte dafür einfach die Web-App im Browser. Wenn du beides nutzen möchtest: Dein Account synchronisiert Smartphone und Browser!

Jetzt kostenlos starten