Zum Hauptinhalt springen
Julian Schwarzmann

Julian Schwarzmann

Veröffentlicht am: 16.01.2025

Aktualisiert am: 08.07.2025

Lesezeit: 4 Minuten

Spitzensteuersatz in Deutschland

Mehr als vier Millionen Bürger*innen in Deutschland zahlen aktuell den Spitzensteuersatz. Doch was versteht man darunter und wie viel musst du als Topverdiener*in am Ende tatsächlich an den Fiskus zahlen?

Julian Schwarzmann

Julian Schwarzmann

Veröffentlicht am: 16.01.2025

Aktualisiert am: 08.07.2025

Lesezeit: 4 Minuten

Was ist der Spitzensteuersatz?

Es wird oft diskutiert, dass Gutverdienende einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens an den deutschen Staat abführen müssen. Doch wie hoch ist tatsächlich der Spitzensteuersatz in Deutschland und welche Auswirkungen hat er auf die Besteuerung von Gutverdienern?

Generell gilt: Wer weniger verdient, zahlt auch weniger Steuern. Wer mehr verdient, zahlt mehr Steuern. In Deutschland hat jede*r Steuerpflichtige somit seinen persönlichen Steuersatz. Als Grundlage dient die jährliche Steuertabelle, in der die fälligen Steuerabgaben für das jeweilige Jahreseinkommen festgehalten sind. Nach dem Grundfreibetrag von 11.784 Euro (für das Jahr Steuererklärung 2024 ) steigt der prozentuale Anteil, mit dem das Einkommen besteuert wird. Er beginnt bei 14 Prozent und erhöht sich bis zum Spitzensteuersatz.

Wie hoch ist der Spitzensteuersatz in Deutschland und wann muss man ihn zahlen?

Der Spitzensteuersatz liegt bei 42 Prozent und wird ab einem zu versteuernden Einkommen von 66.760 Euro (für das Jahr 2024 ) fällig. In 2025 greift er ab einem zu versteuernden Einkommen von 68.481 Euro. Für Ehepaare, die ihr Einkommen gemeinsam veranlagen, gilt in 2024 der doppelte Betrag von 133.520 Euro (2025: 136.962 Euro).

Übertroffen wird diese Besteuerung nur noch von der sogenannten Reichensteuer, die um drei Prozentpunkte höher, also bei 45 Prozent, liegt. Dieser Satz kommt ab einem Jahreseinkommen im Veranlagungsjahr 2024 und 2025 von 277.826 Euro für ledige Personen bzw. 555.652 Euro bei zusammen Veranlagten zum Tragen.

Bis Ende der 1980er Jahre lag der Spitzensteuersatz noch deutlich höher, nämlich bei 56 Prozent. Seitdem wurde er stetig abgesenkt.

Du bist vom Spitzensteuersatz oder sogar der Reichensteuer betroffen? Egal, wie viel du verdienst, mit Taxfix holst du dir korrekt und stressfrei deine mögliche Steuererstattung.

Spitzensteuersatz weltweit: Wo steht Deutschland?

Geht es allein um Steuern, landet Deutschland nach einer Studie der OECD und der Wirtschaftsprüfgesellschaft PWC im weltweiten Vergleich auf Platz zwei hinter Belgien.

Deutscher Spitzensteuersatz im EU-Vergleich

Manch einem mag das nach einem besonders gierigen Fiskus klingen, im europäischen Vergleich aber platziert sich Deutschland bei der Besteuerung hoher Gehälter eher im unteren Bereich. Nach Eurostat, der Statistikbehörde der EU, findet sich der höchste Spitzensteuersatz in Schweden. Auch Dänemark und die anderen skandinavischen Länder besteuern hier besonders stark – man spricht vom „Nordischen Modell“ – manche mit einem Satz von fast 56 Prozent.
In Belgien liegen die Höchststeuersätze für Topverdiener ebenfalls deutlich höher als in Deutschland.

Wie wird der Spitzensteuersatz berechnet?

Alle deine Einkünfte, die du über das ganze Jahr erwirtschaftet hast, rechnet das Finanzamt zunächst einmal zusammen. Beispielsweise kommen zu deinem regelmäßigen Gehalt eventuell noch andere Einkünfte wie Mieteinnahmen. Wenn du eine Steuererklärung einreichst , werden eine Reihe von Beträgen von dieser Summe wieder abgezogen: Freibeträge , Werbungskosten , womöglich Sonderausgaben , außergewöhnliche Belastungen etc. – kurz alle Ausgaben, die der Fiskus anerkennt. Für den übrigen Betrag wird dann eine durchschnittliche Besteuerung berechnet, dein persönlicher Steuersatz oder auch Durchschnittssteuersatz genannt.

Bleibt dir zum Beispiel nach allen Ausgaben, die du berechtigterweise von der Steuer absetzen durftest, ein zu versteuerndes Einkommen von 70.000 Euro, zahlst du für nur auf die Spitze, also den Betrag zwischen 66.760 Euro und 70.000 Euro, den Höchstsatz von 42 Prozent. Auf die ersten 11.784 Euro deines Einkommens zahlst du im Steuerjahr Steuererklärung 2024 , wie alle anderen Steuerpflichtigen, gar keine Steuern und danach steigt der Steuersatz in deinem Fall bis zu 42 Prozent an.

Der höchste Steuersatz, der für den letzten Teil deines Einkommens gilt, wird auch als Grenzsteuersatz bezeichnet. Nichtsdestotrotz zahlst du im Endeffekt auf dein komplettes Einkommen einen durchschnittlichen Steuersatz, der aus all diesen unterschiedlichen Steuersätzen zwischen 12 und 42 Prozent berechnet wird.

Bei welchem Gehalt gilt welcher Steuersatz?

Über die Höhe deiner individuellen Lohnsteuer kannst du dich in unserem Beitrag zur Lohnsteuertabelle und die Höhe der Lohnsteuer informieren.

Bist du vom Spitzen- oder Reichensteuersatz betroffen? Dann hol´dir mit Taxfix sicher und unkompliziert das Maximum von der Steuer zurück.

DISCLAIMER

Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keine*n zertifizierte*n Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr. Mehr Infos dazu findest du in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Verlängere die Frist mit dem Experten-Service

Steuerfrist verpasst? Lass deine Steuer von einem unserer unabhängigen Steuerprofis erledigen und verschaff dir mehr Zeit.

Jetzt starten
""

Das könnte auch dich interessieren

Vorbehaltsnießbrauch einfach erklärt: Schenken und trotzdem weiter nutzen

Beim Vorbehaltsnießbrauch geht es um eine clevere Kombination aus Vermögensübertragung und Nutzungssicherung: Eine Person überträgt Vermögen – meist eine Immobilie – an eine andere, behält sich aber das Nutzungsrecht vor. So kann beispielsweise ein Haus an die Kinder überschrieben werden, während die Eltern dort weiterhin wohnen oder Mieteinnahmen erhalten.

Jul 17, 2025 - von Erika Küspert

Sonstige Einkünfte nach § 22 EStG: Was du wissen musst

Sonstige Einkünfte bilden die siebte Einkunftsart im Einkommensteuergesetz ( § 2 Abs. 1 Nr. 7 EStG ). Sie umfassen Einnahmen, die keiner der anderen sechs Einkunftsarten zugeordnet werden können. Die genaue Definition und Aufzählung findest du in § 22 EStG .

Jul 17, 2025 - von Erika Küspert

Sachbezugswerte 2025: Was du wissen musst

Die neuen Sachbezugswerte für 2025 regeln, wie Verpflegung und Unterkunft steuerlich bewertet werden. Erfahre, welche Beträge gelten, was steuerfrei ist und wie du als Arbeitnehmerin oder Arbeitgeber*in profitieren kannst.

Jul 17, 2025 - von Erika Küspert

So leicht ist Taxfix

Es ist egal ob du deine Steuer selbst machst oder sie lieber an Experten-Service abgibst. Mit Taxfix reichst du einfach und fristgerecht ein.

Jetzt kostenlos starten