Erika Küspert
Veröffentlicht am: 24.06.2025
Aktualisiert am: 09.07.2025
Lesezeit: 5 Minuten
Bedarfsbewertung: So wird der Wert von Immobilien und Vermögen für die Steuer ermittelt
Bei Erbschaften, Schenkungen und manchen steuerlichen Bewertungen spielt die sogenannte Bedarfsbewertung eine wichtige Rolle. Doch was genau steckt dahinter? Wir erklären dir, wann die Bedarfsbewertung zum Einsatz kommt, wie Vermögen bewertet wird und was du beachten solltest.
Erika Küspert
Veröffentlicht am: 24.06.2025
Aktualisiert am: 09.07.2025
Lesezeit: 5 Minuten
Was ist die Bedarfsbewertung?
Die Bedarfsbewertung ist ein besonderes Verfahren zur Ermittlung des steuerlichen Wertes von Immobilien, Betrieben oder sonstigem Vermögen, wenn es um steuerliche Zwecke geht. Sie kommt insbesondere bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer zum Einsatz, um den steuerpflichtigen Wert des übertragenen Vermögens zu bestimmen.
Der Begriff „Bedarf“ bezieht sich dabei darauf, dass in einem konkreten Anlassfall – etwa bei einer Erbschaft oder Schenkung – ein steuerlicher Bewertungsbedarf besteht. Es muss also ein Wert festgelegt werden, weil eine Übertragung stattfindet und dieser für die Besteuerung erforderlich ist.
Die Bedarfsbewertung orientiert sich dabei nicht zwingend am aktuellen Marktwert, sondern folgt gesetzlich normierten Bewertungsverfahren, um eine gleichmäßige, standardisierte und rechtssichere Bewertung zu gewährleisten.
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Wann wird eine Bedarfsbewertung durchgeführt?
Die Bedarfsbewertung wird immer dann eingesetzt, wenn für steuerliche Zwecke ein objektiver Wert von Vermögen festgestellt werden muss. Das ist insbesondere in folgenden Fällen relevant:
- Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer: Um den steuerpflichtigen Wert des übertragenen Vermögens – etwa von Immobilien oder Unternehmensanteilen – zu ermitteln.
- Besondere Steuerprüfungen: Wenn das Finanzamt Zweifel an den angegebenen Werten hat und eine eigene Wertermittlung für erforderlich hält.
- Frühere Einheitsbewertung: Für Zwecke der Grundsteuer wurde früher die sogenannte Einheitsbewertung genutzt.
Wichtig: In der Praxis fordert das Finanzamt die Bedarfsbewertung häufig automatisch an, wenn Vermögenswerte wie Immobilien oder Betriebsvermögen übertragen werden – vor allem im Rahmen von Erbschaften oder Schenkungen.
Hinweis: Seit der Reform der Grundsteuer (gültig ab 2025) wird nicht mehr die Einheitsbewertung, sondern der neue Grundsteuerwert herangezogen. Auch dieser basiert auf typisierten Bewertungsverfahren, ist aber ein eigenständiges Verfahren, das unabhängig von der Bedarfsbewertung angewendet wird. Die Einheitsbewertung gilt als überholt und findet in der aktuellen Praxis keine Anwendung mehr.
Welche Vermögensarten werden bewertet?
Folgende Vermögensarten unterliegen der Bedarfsbewertung:
- Grundvermögen (z. B. Grundstücke, Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser)
- Land- und forstwirtschaftliches Vermögen
- Betriebsvermögen
- Anteile an Kapitalgesellschaften, insbesondere nicht notierte Anteile
Für jedes dieser Vermögen gelten eigene Bewertungsverfahren.
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Öffne die Unterlagen-Checkliste über den Button und speichere das Dokument einfach auf deinem Rechner. Hinweis: Es kann sein, dass sich die benötigten Unterlagen mit der Zeit ändern.
Checkliste downloadenWie erfolgt die Bewertung von Immobilien?
Bei Immobilien unterscheidet das Finanzamt:
- Ertragswertverfahren (z. B. bei vermieteten Mehrfamilienhäusern)
- Sachwertverfahren (z. B. bei selbstgenutztem Wohneigentum)
- Vergleichswertverfahren (z. B. bei Eigentumswohnungen in bestimmten Lagen)
Das Bewertungsverfahren wird automatisch anhand der Immobilienart gewählt. Die ermittelten Werte können in vielen Fällen vom tatsächlichen Marktwert abweichen.
Kannst du versuchen, einen niedrigeren Wert nachzuweisen?
Ja. Wenn du glaubst, dass der ermittelte Bedarfswert zu hoch ist, kannst du ein Gutachten eines vereidigten Sachverständigen vorlegen. Das Finanzamt muss dann prüfen, ob dein Nachweis den gemeinen Wert mindern kann. Gerade bei der Erbschaftsteuer lohnt sich dieser Aufwand häufig, da eine Reduzierung des Werts direkt zu einer niedrigeren Steuerbelastung führt.
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FAQ: Wichtige Fragen zur Bedarfsbewertung
Gilt die Bedarfsbewertung auch für selbstgenutzte Immobilien?
Ja. Auch selbstgenutzte Immobilien werden bedarfsbewertet, meist nach dem Sachwertverfahren. Allerdings gibt es für selbstgenutztes Wohneigentum unter bestimmten Voraussetzungen Freibeträge und Steuerbefreiungen bei der Erbschaftsteuer.
Wie lange ist ein Bedarfswert gültig?
Der festgestellte Bedarfswert gilt grundsätzlich nur für den jeweiligen Bewertungsstichtag (z. B. Tag der Erbschaft oder Schenkung). Bei späteren Übertragungen wird ein neuer Wert ermittelt.
Welche Rolle spielt der Bedarfswert bei der Erbschaftsteuer?
Der Bedarfswert bildet die Grundlage für die Berechnung der Erbschaftsteuer. Je niedriger der Bedarfswert, desto geringer fällt die Steuerbelastung aus. Deshalb ist eine korrekte und faire Bewertung so wichtig.
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