Erika Küspert
Veröffentlicht am: 27.03.2025
Aktualisiert am: 27.03.2025
Lesezeit: 5 Minuten
Leibrente: Was bedeutet das und was solltest du steuerlich beachten?
Die Leibrente ist eine besondere Form der Altersversorgung, bei der regelmäßig ein bestimmter Geldbetrag – meist monatlich – an eine berechtigte Person ausgezahlt wird. Und zwar ein Leben lang. Die Zahlungen enden mit dem Tod der bezugsberechtigten Person. Dieses Modell verbindet Versorgungssicherheit im Alter mit dem Prinzip des Risikoausgleichs: Wer länger lebt, profitiert länger. Besonders interessant ist die Leibrente im Zusammenhang mit Immobilienverkäufen oder bei privaten Altersvorsorgemodellen.
Erika Küspert
Veröffentlicht am: 27.03.2025
Aktualisiert am: 27.03.2025
Lesezeit: 5 Minuten
Welche Formen der Leibrente gibt es?
Es gibt verschiedene Varianten der Leibrente, die sich in ihrer Ausgestaltung und Art der Leistung unterscheiden:
Zahlungsleibrente
Die klassische Variante: Eine lebenslange monatliche Geldzahlung. Häufig vereinbart im Rahmen von privaten Rentenversicherungen oder Immobilienverkäufen.
Sachleibrente
Hier erfolgt die Leistung nicht in Geld, sondern durch Sachwerte – etwa ein lebenslanges Wohnrecht oder Pflegeleistungen. Diese Variante wird oft innerhalb der Familie genutzt.
Reallast-Leibrente
Die Rentenzahlung wird im Grundbuch gesichert. Die zahlende Person haftet dabei mit der Immobilie, was zusätzliche Sicherheit für die empfangende Person schafft.
Versicherungsförmige Leibrente
Diese Form wird über eine Versicherungsgesellschaft abgeschlossen – etwa im Rahmen der Rürup-Rente oder einer privaten Rentenversicherung.
Aufgeschobene Leibrente
Die Rentenzahlung beginnt zu einem späteren Zeitpunkt, zum Beispiel ab dem Renteneintritt. Bis dahin wird Kapital angespart.
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Steuerliche Behandlung der Leibrente
Wie Leibrenten steuerlich behandelt werden, hängt davon ab, ob es sich um eine gesetzliche oder private Leibrente handelt.
Private Leibrente
Hier gilt der sogenannte Ertragsanteil. Nur ein bestimmter Teil der Rentenzahlung ist steuerpflichtig. Wie hoch dieser Anteil ist, richtet sich nach dem Alter der empfangenden Person beim Beginn der Rentenzahlung.
Beispiel:
- Rentenbeginn mit 65 Jahren: 18 % steuerpflichtig
- Rentenbeginn mit 70 Jahren: 15 % steuerpflichtig
Je älter die Person beim Rentenbeginn, desto geringer der zu versteuernde Anteil.
Gesetzliche Leibrente
Gesetzliche Renten, wie sie zum Beispiel von der Deutschen Rentenversicherung gezahlt werden, unterliegen der nachgelagerten Besteuerung. Das bedeutet:
Während des Erwerbslebens sind die Beiträge zur Rentenversicherung teilweise steuerfrei. Im Ruhestand hingegen wird die Rente selbst besteuert.
Der steuerpflichtige Anteil steigt jedes Jahr. Wer 2024 in Rente geht, muss 84 % der gesetzlichen Rente versteuern. Ab 2040 wird die gesetzliche Rente vollständig steuerpflichtig sein.
Gut zu wissen: Auch Renten aus Riester - oder Rürup-Produkten werden vollständig nachgelagert besteuert.
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Welche Vorteile bietet die Leibrente?
- Lebenslange Zahlungssicherheit: Die Leibrente garantiert ein regelmäßiges Einkommen – unabhängig von der Lebensdauer.
- Altersabsicherung mit Wohnrecht: Besonders bei Immobilienverkäufen kann die Leibrente mit einem lebenslangen Wohnrecht kombiniert werden.
- Flexibilität bei der Vertragsgestaltung: Rentenhöhe, Beginn, Wertsicherung und Rückfallklauseln lassen sich individuell vereinbaren.
- Kein Vermögensaufbau notwendig: Besonders bei Sach- oder Reallast-Leibrenten ist kein großes Kapital erforderlich.
Steuerlicher Vorteil bei privater Leibrente: Da nur der Ertragsanteil versteuert wird, bleibt ein großer Teil der Rente steuerfrei.
Welche Nachteile solltest du kennen?
- Kein Erbe: Nach dem Tod endet die Rentenzahlung – ein Vermögensübergang an Angehörige ist nicht vorgesehen.
- Risiko für den Zahlenden: Wird die empfangende Person deutlich älter als erwartet, kann die Zahlungsverpflichtung zur Belastung werden.
- Wirtschaftliche Unsicherheit: Insbesondere bei Immobilien-Leibrenten kann sich eine falsche Einschätzung des Immobilienwerts oder der Lebenserwartung negativ auswirken.
- Steuerliche Belastung: Auch Leibrenten sind – je nach Form – ganz oder teilweise steuerpflichtig.
Gesetzliche Änderungen seit 2005
Mit dem Alterseinkünftegesetz wurde 2005 die nachgelagerte Besteuerung eingeführt. Während Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung nun schrittweise steuerfrei gestellt werden, steigt im Gegenzug die Steuerpflicht im Rentenalter.
Für Neurentner:innen ab 2040 gilt: Die Rente wird zu 100 % besteuert. Ziel dieser Reform war eine einheitliche und gerechtere Besteuerung aller Alterseinkünfte.
Private Leibrenten sind von dieser Änderung nicht betroffen – hier bleibt es bei der Besteuerung des Ertragsanteils. Die Höhe dieses Anteils ist im Bewertungsgesetz geregelt und richtet sich nach dem Alter beim Rentenbeginn.
Wie war die Regelung vor 2005?
Vor der Reform galt das Prinzip der vorgelagerten Besteuerung: Beiträge zur Altersvorsorge waren nur teilweise steuerlich abziehbar, die Renten selbst aber größtenteils steuerfrei.
Diese Regelung wurde vom Bundesverfassungsgericht als ungerecht bewertet – daraufhin wurde das Alterseinkünftegesetz verabschiedet, das eine gleichmäßigere steuerliche Belastung für alle Rentenarten schaffen soll.
Häufige Fragen zur Leibrente
Wie wird die Höhe der Leibrente berechnet?
Maßgeblich sind Faktoren wie der Wert des eingesetzten Vermögens (z. B. Immobilienwert), das Alter beim Rentenbeginn, Lebenserwartung, Zinssätze sowie vertraglich vereinbarte Zahlungsmodalitäten.
Was ist der Unterschied zur Zeitrente?
Bei der Leibrente erfolgt die Zahlung lebenslang.
Die Zeitrente hingegen wird nur für einen festen Zeitraum gezahlt – unabhängig davon, ob die empfangende Person diesen Zeitraum überlebt.
Für wen eignet sich die Leibrente?
- Personen, die ihre Immobilie zu Geld machen, aber darin wohnen bleiben möchten
- Menschen ohne Erben, die eine lebenslange Versorgung wünschen
- Anleger*innen , die eine verlässliche Einkommensquelle im Alter suchen
- Personen mit Vermögenswerten, aber ohne größere Ersparnisse
Disclaimer
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