Was ist der Grundfreibetrag? Wie hoch ist er?
Der Grundfreibetrag stellt einen Teil deines Einkommens steuerfrei. Der Grund dafür ist das Existenzminimum. Lese hier nach, was beim Freibetrag wichtig ist.
Wie hoch ist der Grundfreibetrag 2022?
Der Grundfreibetrag für das Steuerjahr 2023 (Steuerjahr, für das aktuell Abgabepflicht besteht) liegt bei 10.908 Euro.
Wie hoch war der Grundfreibetrag in den vorherigen Jahren?
Jedes Jahr ändert sich die Höhe des Grundfreibetrags. In dieser Tabelle siehst du, wie hoch er in den aktuell relevanten Steuerjahren war bzw. ist:
Steuerjahr | Grundfreibetrag |
2018 | 9.000 € |
2019 | 9.168 € |
2020 | 9.408 € |
2021 | 9.744 € |
2022 | 10.347 € |
2023 | 10.632 € |
Grundfreibetrag für Verheiratete
Bei gemeinsam veranlagten Personen (was die übliche Form der Veranlagung bei Verheirateten ist) gilt der doppelte Grundfreibetrag. Ihr könnt die Werte in der Tabelle also einfach verdoppeln.
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Was bedeutet der Grundfreibetrag?
Der Grundfreibetrag ist als steuerfreier Jahresbetrag zu verstehen. Liegt dein zu versteuerndes Einkommen (zvE) darunter, musst du keine Steuern zahlen. Bei einem zu versteuerndem Einkommen über dem Grundfreibetrag fällt Einkommensteuer an. Oftmals wird bei Arbeitnehmenden jedoch bereits mehr Lohnsteuer einbehalten, als letztendlich Einkommensteuer zu zahlen ist. In dem Fall lohnt sich dann eine Steuererklärung, die du mit Taxfix sicher und unkompliziert einreichen kannst.
Für wen gilt der Grundfreibetrag?
Der Grundfreibetrag gilt für das Einkommen aller steuerpflichtigen Personen:
- Arbeitnehmer
- Selbständige
- Auszubildende
- Studenten
- Rentner
Der Sinn des Grundfreibetrags – Das Existenzminimum
Der Grundfreibetrag soll deine finanzielle Lebensgrundlage absichern. Er wird auf Basis des sächlichen Existenzminimums berechnet. Dieses wird durch den „Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern“ festgelegt. Alle zwei Jahre muss die Bundesregierung einen solchen Existenzminimumbericht vorlegen.
Verschiedene Faktoren bestimmen die Festlegung des Existenzminimums und damit zugleich die Grenze, ab wann du Einkommensteuer zahlen musst. Dazu gehören Kosten für:
- Ernährung
- Bekleidung
- Körperpflege
- Wohnung
- Heizkosten
- Kranken- und Pflegeversicherung
- Mobilität
- Bildung
- Freizeit und Kultur
Existenzminimum für Kinder – Der Kinderfreibetrag
Auch die Höhe von Kindergeld und Kinderfreibetrag bemisst sich am Existenzminimum. Wie sich das steuerliche Existenzminimum für ein Kind für die Steuerjahre darstellt, für die aktuell die Steuererklärung abgegeben werden kann, findest du im verlinkten Beitrag.
Im laufenden Jahr erhalten Eltern zunächst das Kindergeld, sofern sie dieses beantragt haben. Wenn sie eine Steuererklärung abgeben, berechnet das Finanzamt automatisch in einer Günstigerprüfung, ob sich der Kinderfreibetrag auf ihre steuerliche Situation günstiger auswirkt als das Kindergeld.
Werbungskosten reduzieren deine Steuerbelastung
Hast du aufgrund deines Gehalts ein Einkommen, das den Grundfreibetrag übersteigt, können einige Faktoren sich so auswirken, dass du keine oder nur wenig Steuern zahlen musst.
Als Arbeitnehmer*in profitierst du beispielsweise vom Arbeitnehmerpauschbetrag. Dieser stellt zusätzlich zum Freibetrag Einnahmen in Höhe von 1.230 Euro steuerfrei. Der Grund: Als arbeitnehmende Person hast du zwangsläufig Werbungskosten, die zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung deiner Tätigkeit aufkommen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Fahrtkosten zur Arbeit
- Kosten für Arbeitsmittel
- Dienstreisekosten
- Bewerbungskosten
Grundfreibetrag und kalte Progression
In der Regel zahlt man auf jedes Einkommen, das man in Deutschland erwirtschaftet, eine Einkommenssteuer.
Oberhalb des Grundfreibetrags startet die Versteuerung des Einkommens mit 14 %. Dann entwickelt sie sich progressiv, das heißt: Mit dem Wachsen des Bruttogehaltes folgt ein höherer Steuersatz in verschiedenen Stufen bis zu einem Spitzensteuersatz von 42 %. Dem folgt ab einem gewissen Jahreseinkommen nur noch der Reichensteuersatz mit 45 %.
Aufgrund der progressiven, d. h. ansteigenden Entwicklung, wird sie daher auch als heimliche Steuererhöhung bezeichnet.
Kalte Progression beschreibt den Prozess, dass der Zuwachs, der im Einkommen stattfindet (beispielsweise durch eine Gehaltserhöhung oder steigende Sozialleistungen) nach Abzug der Steuern nicht komplett oder gar nicht mehr bemerkbar ist. Vereinfacht könnte man sagen: Obwohl eigentlich mehr Geld zur Verfügung stehen müsste, ist dies auf dem Konto nicht der Fall.
Dafür sorgt das progressive Steuersystem, bei dem ein Anstieg des Einkommens auch den Steuersatz, der angewendet wird, ansteigen lässt. Somit wird das Mehr an Geld (teilweise) aufgezehrt. Andererseits ist die Inflation schuld, die dafür sorgt, dass die Kaufkraft abnimmt, obwohl die gleichen finanziellen Mittel zu Verfügung stehen. Grund dafür: Güter und Dienstleistungen werden teurer.
Überschreitest du beispielsweise durch ein höheres Einkommen oder mehr Sozialleistungen den Grundfreibetrag, kann es also sein, dass du von dieser Erhöhung nicht viel oder sogar gar nichts hast.
FAQ: Grundfreibetrag
Wie hoch ist das Existenzminimum?
Das sächliche Existenzminimum wird von der Bundesregierung festgelegt. Der Grundfreibetrag folgt dem Existenzminimum, kann jedoch geringfügig abweichen. Im Jahr 2024 beträgt der Grundfreibetrag 11.604 Euro, im aktuellen Steuerjahr 2023 liegt er bei 10.908 Euro. Damit soll der Betrag steuerlich nicht belastet werden, der zur Bestreitung des notwendigen Lebensunterhalts und – unter Berücksichtigung von Art. 6 Abs. 1 des Grundgesetzes – desjenigen der eigenen Familie vorliegen muss.
Was zählt alles zum Grundfreibetrag?
Der Grundfreibetrag folgt dem Existenzminimum, das von der Bundesregierung alle zwei Jahre bestimmt wird. Dieses fußt auf dem Sozialrecht und setzt sich zusammen aus dem Regelbedarf, Unterkunftskosten, Heizkosten und bei Kindern zudem dem Bedarf nach Teilhabe und Bildung. Den Regelbedarf definiert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales so (Stand 05/2022): „Der Regelbedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts umfasst insbesondere Bedarfe für Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Haushaltsenergie ohne die auf die Heizung und Erzeugung von Warmwasser entfallenen Anteile sowie Bedarfe zur Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben in der Gemeinschaft (das sog. sozio-kulturelle Existenzminimum).“ Quelle
Wie viel Einkommen ist steuerfrei?
Auf dein Einkommen zahlst du bis zum Grundfreibetrag keinerlei Steuerabgaben. Dieser liegt für das Steuerjahr 2023 bei 10.908 Euro. Die Werte für die anderen Jahre kannst du der obenstehenden Tabelle entnehmen.
Muss ich den Grundfreibetrag beantragen?
Nein, der Grundfreibetrag steht allen Steuerpflichtigen zu und wird automatisch angewendet. Du musst keinen Antrag stellen oder dafür eine Steuererklärung erstellen. Auch eine besondere Bemerkung in der Erklärung brauchst du nicht durchzuführen.
Wird der Grundfreibetrag regelmäßig erhöht?
Ja, da der Grundfreibetrag vom Existenzminimum abhängig ist, erhöht er sich in der Regel jedes Jahr. Die Bundesregierung entscheidet alle zwei Jahre über die Anhebung des Existenzminimums. Dementsprechend passt sich der Grundfreibetrag mit an. In der oben aufgeführten Tabelle siehst du, wie er sich entwickelt.
Wie wird der Grundfreibetrag abgezogen?
Um auf den Wert zu kommen, der zur Ermittlung der Steuerlast herangezogen wird, wird der Grundfreibetrag vom zu versteuernden Einkommen abgezogen. Wie das zu versteuernde Einkommen definiert ist, findest du im Beitrag.
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