Durchschnittliche Steuererstattung in Deutschland
Laut Statistischem Bundesamt stieg die durchschnittliche Steuerrückerstattung für Steuerzahlende mit Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit in den letzten Jahren immer weiter an.
Statistische Steuerrückerstattung
Jedes Jahr gibt das Statistische Bundesamt die Auswertungen zum Einkommenssteuerjahr von vor vier Jahren bekannt. Da viele Bürger*innen auch auf freiwilliger Basis eine Steuererklärung abgeben können und das bis zu vier Jahre rückwirkend, ist das Steuerjahr 2020 aus statistischer Sicht also erst nach 2024 abgeschlossen.
2019 gab es 26,5 Millionen Steuerzahlende mit Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit, von denen 14,4 Millionen Menschen eine Einkommensteuererklärung abgegeben haben. Rund 12,7 Millionen Menschen haben eine Steuererstattung bekommen, im Durchschnitt 1.063 Euro. Wieder deutlich mehr als noch in den Vorjahren.
Steuerjahr | durchschnittl. Erstattung |
---|---|
2010 | 873 Euro |
2011 | 875 Euro |
2012 | 901 Euro |
2013 | 935 Euro |
2014 | 974 Euro |
2015 | 1.007 Euro |
2016 | 1.027 Euro |
2017 | 1.051 Euro |
2018 | 1.072 Euro |
2019 | 1.095 Euro |
Quelle: Statistisches Bundesamt
Je nach Steuerlast und Lebensumständen kann so eine Rückerstattung natürlich auch deutlich höher oder niedriger ausfallen. Dabei spielt die Steuererklärung selbst eine wichtige Rolle. Je mehr Werbungskosten und Sonderausgaben du geltend machen kannst, desto mehr bekommst du zurück.
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Werbungskosten
Du kannst bestimmte Kosten, die du in einem Jahr hattest, von der Steuer absetzen. Deine beruflichen Fahrtkosten, Kosten für Arbeitsmittel (z.B. Computer, Fachliteratur, Büromaterialien), Umzugskosten, Dienstreisekosten, Arbeitszimmer, Zweitwohnung, Fortbildungskosten, Beitragskosten für Berufsverbände und Kontoführungsgebühren können von der Steuer abgesetzt werden, wenn sie die Grenze von 1.230 Euro übersteigen.
Diese Grenze muss überschritten werden, da 1.230 Euro ohnehin automatisch als Werbungskostenpauschale abgezogen werden.
Sonderausgaben
Neben den Werbungskosten gibt es noch die sogenannten Sonderausgaben. Dazu zählen Vorsorgeaufwendungen wie zum Beispiel Versicherungsbeiträge und die Altersvorsorgebeiträge. Deine Riesterrente, die Kirchensteuer, Spenden, Kinderbetreuung oder Berufsausbildungskosten kannst du als Sonderausgabe ebenfalls steuerlich geltend machen.
Einfluss der Steuerklasse auf die Steuerrückerstattung
Auch die Steuerklasse hat Einfluss darauf, ob du Steuern zurückerstattet bekommst oder nachzahlen musst. Das hängt davon ab, wieviel Steuern du mit deiner monatlichen Lohnabrechnung bereits gezahlt hast. Wenn du zum Beispiel ein deutlich höheres Einkommen hast als dein Ehepartner und du die günstigere Steuerklasse 3 wählst, damit du jeden Monat mehr Netto vom Brutto übrig hast, dann kann es sein, dass du sogar Steuern nachzahlen musst. Wenn du aber mit der Steuerklasse 4 oder Steuerklasse 5 jeden Monat den höheren Steuersatz zahlst, dann ist eine Steuerrückerstattung wahrscheinlicher.
Die Steuerklasse bestimmt nicht, wie hoch dein Jahressteuersatz ist, sondern wie viel Geld dir von der Lohnabrechnung abgezogen wird. Das sollte man wissen. Für viele, die sich nach dem Steuerklassenwechsel über mehr Nettogehalt jeden Monat auf dem Konto freuen, kommt spätestens nach der Steuererklärung die Ernüchterung, wenn sie weniger zurückbekommen, als im Vorjahr oder sogar noch draufzahlen müssen.
Steuererleichterungen
Natürlich spielen auch Steuererleichterungen eine wichtige Rolle bei der Frage, ob du eine Steuerrückerstattung bekommst und wie hoch die ist. Neue Einkommenssteuergrenzen, höhere Freibeträge und Anpassung von Sachbezugswerten lassen deine Steuerlast sinken. So bleibt dir bei gleichem Gehalt vom Jahr 2023 mehr Nettolohn als im Vorjahr.
Disclaimer
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